In diesem Bereich sind uns nur wenige Möglichkeiten bekannt, bei denen wirklich an den Ursachen der Legasthenie gearbeitet wird.
Das Warnke-Verfahren
Dieses vom Kommunikationsberater Fred Warnke aus Wedemark entwickelte Therapiekonzept setzt sich mit der Frage einer beeinträchtigten zentralen Wahrnehmung und der Verarbeitung im menschlichen Gehirn als Ursache von Legasthenie auseinander.
Vor Jahren war auch diese Therapie nicht unumstritten. Seit August 2002 liegen die Ergebnisse einer Studie vor, in der die Bedeutung der "typischen zentralen Automatisierungs-Funktionen" auf das Lernverhalten von Kindern erstmals nachgewiesen wird.
Ganz besonders möchten wir an dieser Stelle auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Prof. Uwe Tewes von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hinweisen. Es ist erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Warnke-Verfahren grandiose Verbesserungen bei LRS-Kindern erzielt!
Prof. Fischer (BlickLabor, Freiburg)
Das BlickLabor der Universität Freiburg ist spezialisiert auf Diagnose und Training der Wahrnehmung in den Bereichen des Hörens, Sehens, Blickens und Zählens, insbesondere der Blickfunktionen. Das Konzept basiert auf der Erkenntnis, dass viele Kinder mit Lernschwierigkeiten (Lesen, Rechtschreiben, Rechnen) oder ADS auch Entwicklungsrückstände in einem oder mehrerer dieser Bereiche haben.
Die Defizite betreffen nicht die Sinnesorgane selbst (Augen, Ohren), sondern die Verarbeitung der Sinneseindrücke im Gehirn, sie können daher von Augen- und Ohrenärzten in der Regel nicht erkannt werden.
Vor dem Training ist eine Diagnose erforderlich, um eine individuelle Trainingsempfehlung zu erstellen. Die Diagnose kann nicht nur im BlickLabor in Freiburg, sondern auch in Stützpunkten in ganz Deutschland durchgeführt werden. Die Trainingsgeräte werden für die Dauer von einigen Wochen vermietet und per Post zugeschickt. Die Geräte speichern ein Trainings- Protokoll, das nach der Rücksendung ausgewertet wird.
Die Spezifität und Wirksamkeit der Trainingverfahren sind erwiesen. Beim Hören und der Blick-Steuerung sind auch die positive Wirkung auf das Lesen bzw. die Rechtschreibung in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Weitere Studien zur Wirkung der trainierten Mengenerfassung sind noch nicht abgeschlossen.
Durch das Training werden nicht die eigentliche Legasthenie, ADS oder Dyskalkulie wegtrainiert, sondern es werden bessere Voraussetzungen geschaffen für anschließende pädagogische Förderung. Dies wurde nachgewiesen für die Reduktion der Lesefehler durch Leseförderung nach Training von Blicksteuerung und Hörwahrnehmung: In der Trainings- Gruppe profitieren die Kinder ab Alter 8 vom Unterricht signifikant mehr als eine Kontrollgruppe ohne Blicktraining.
Wenn die Wahrnehmungsschwäche das einzige Problem eines Kindes war, können auch sofort nach dem Training deutliche Verbesserungen auftreten.
Weitere Informationen zum BlickLabor: www.blicklabor.de